Das Völkerballspiel entstand aus einem rituellen Kriegsspiel.
Noch bei Friedrich Ludwig Jahn, dem Schöpfer der deutschen
Turnbewegung, hat das von ihm als Turnspiel bezeichnete Völkerballspiel einen eindeutig wehrertüchtigenden Charakter.

Erst in unserer Zeit und in unserem Kulturkreis wandelten sich die Spielregeln
unter pädagogischen Gesichtspunkten.
Viele der Älteren kennen das Völkerballspiel bereits aus ihrer Kindheit.
Mit den Nachbarkindern oder in der Schule wurde in den Sommermonaten
Völkerball gespielt.

In den siebziger Jahren bildete das Völkerballspiel oftmals das Ende
der Gymnastikstunde der Frauen in unserer Turnhalle.
Um dem Interesse am Völkerball zu entsprechen, einigte man sich zunächst darauf, den Übungsabend zu teilen.
Zuerst wurde gemeinsam geturnt, danach wurde die Turnhalle den Frauen,
die Völkerball spielen wollten, zur Verfügung gestellt.
Die übrigen Frauen nutzten die verbleibende Zeit, um im
angrenzenden Hallenbad schwimmen zu gehen.

Bald nahmen die Damen an einem Völkerballturnier teil. Dabei war festzustellen, dass die Spielerinnen durchaus mit anderen Vereinen mithalten konnten.
Die ersten Erfolge steigerten die Motivation.
Eine selbständige Völkerballabteilung, die also aus der Frauenturngruppe
hervorgegangen ist, wurde 1985 gegründet.

Die erste Völkerballgruppe wurde von Christa Seppel geleitet. Ab 1988 hat Hedwig Stemmer das Zepter in der Hand, dafür wurde sie 2012 von der DJK auf dem Sportlerball als Sportlerin des Jahres gekürt.

Durch intensives Training wurde das Spiel immer weiter verbessert. Im Laufe der Zeit wurden viele Pokale und erste Plätze auf Turnieren in der näheren und weiteren Umgebung errungen.

Am 18. Oktober 2009 nahmen wir an einem Turnier in Gehlenberg teil und errangen den zweiten Platz.

Bereits im Vorfeld hatten wir beschlossen, dass dies unser letztes Turnier sein sollte, da die Mehrheit unserer Spielerinnen nicht mehr am Turnierbetrieb teilnehmen möchte.

Nach wie vor treffen wir uns mittwochs zum Völkerballspiel und die Trainingsmoral ist ungebrochen hervorragend. Aber auch Spaß und gute Laune werden an den Trainingsabenden groß geschrieben.

Wir sind 14 Frauen und fast immer vollzählig anwesend.
Auch wenn jemand krankheitsbedingt durch das völkerballspielen (Fuß verstaucht, Finger gebrochen) nicht spielen kann, ist trotzdem da und fungiert als Schiedsrichterin und richtet die Tische und Stühle für den anschließenden gemütlichen Teil her.
Denn das gemütliche Beisammensein darf natürlich nach den harten Spielen nicht fehlen.

Außerdem unternehmen wir etwa alle zwei Jahre eine dreitätige Reise.